Mariendistel gegen Migräne

Mariendistel gegen MigräneSilybum Marianum, oder auch Mariendistel genannt, ist seit jeher für ihre gesundheitsfördernde Wirkung auf Galle und Leber bekannt, aber sie kann noch so viel mehr. Ein weiteres nicht zu vergessenes Anwendungsgebiet des Wunderkrauts ist die Behandlung von Migräne. Doch was genau ist Migräne eigentlich und wie kann gerade die Mariendistel dagegen helfen?

Inhalt

Was ist Migräne?

Unter Migräne wird eine Vielzahl an Symptomen, die allesamt einen bohrenden, meist einseitigen, länger anhaltenden Kopfschmerz als Hauptbeschwerde aufweisen, zusammengefasst.  Rund 7 Prozent der männlichen und etwa 13 Prozent der weiblichen Weltbevölkerung leiden an dieser plagenden Krankheit. Das Alter liegt dabei meist zwischen 35 und 45 Jahren. Die ersten Symptome werden ab der Pubertät ausgebildet. Eine Migräneattacke kann 4 bis sogar 72 Stunden anhalten und die Betroffenen berichten häufig von bestimmten Begleiterscheinungen, wie Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.

Ursachen für Migräne

Bislang ist noch nicht ganz geklärt, wie Migräne entsteht, es wird jedoch vermutet, dass mehrere Faktoren bei der Entwicklung eine Rolle spielen:

Störungen des Serotoninhaushalts

Serotonin ist ein Neurotransmitter, der ein wichtiger Bestandteil im Hormonhaushalt des Körpers und bei der Entstehung von Glücksgefühlen ist.

Es wird vermutet, dass bei einem Migräneanfall das empfindliche Gleichgewicht der beiden Wirkorte des Serotonins im Körper gestört ist. Eventuell verursacht ein zu hoher Serotoninspiegl im Hirn (zentral) und ein zu niedriger im Körper (peripher) eine Migräneattacke, indem sich einige Blutgefäße des Gehirns zusammen ziehen und eine gleichmäßige Durchblutung behindern.

Störungen anderer Botenstoffe im Gehirn

Auch andere Botenstoffe, wie Neurokinin A, Calcitonin-Gene-Related-Peptide und Substanz P stehen in Verdacht, Auslöser von Migräne zu sein.

Gene als Ursache

Statistiken haben gezeigt, dass Migräne in manchen Familien häufiger auftritt. Daher wird vermutet, bestimmte Auslöser, wie eine veränderte neuronale Schaltung, könnten durch Vererbung zu Migräneattacken führen.

Trigger als Ursache für Migräne

Bestimmte Faktoren, sogenannte „Trigger“, begünstigen bei vielen Menschen die Entstehung von Migräne. Diese Trigger können sein:

  • Störungen des Hormonhaushalts
  • Stress im beruflichen und privaten Leben
  • Wetterumschwung
  • spezielle Lebensmittel
  • Genussmittel (Alkohol, Tabak, etc.)
  • Schlafmangel
  • Reizüberflutung

Symptome von Migräne

Die für Migräne typischen Kopfschmerzen werden von zahlreichen weiteren Symptomen begleitet, die Mediziner als „Aura“ zusammenfassen:

  • bohrender, meist einseitiger Kopfschmerz
  • Müdigkeit und Gähnen
  • Sehstörungen
  • Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht
  • Reizbarkeit
  • Heißhunger oder Appetitlosigkeit
  • Kribbeln und Lähmungen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Stimmungsschwankungen, Gleichgültigkeit

Hilft die Mariendistel bei Migräne?

Die Mariendistel ist bislang primär als Heilmittel für die Leber und Magen-Darm-Beschwerden bekannt, da sie die Gesamtheit der Körpersäfte wieder zum Fließen bringt. Aber kann die Mariendistel noch mehr?

Man unterscheidet zwischen den Mariendistel-Früchten und dem Mariendistel-Kraut. Erstere helfen hauptsächlich bei Leber- und Gallenleiden, letzteres kann, richtig angewendet, auch bei Magenbeschwerden, Milzleiden, Reisekrankheit und Migräne helfen.

Die wichtigsten Wirkstoffe der Mariendistel für die Heilung von Migräne ist die Fumarsäure, welche Entzündungen, so auch im Hirn, lindern kann und einige Flavonoide, die einen entkrampfenden und durchblutungsfördernden Effekt aufweisen, der die Durchblutung der zusammengezogenen Gefäße im Hirn fördert.

Bei Migräne kann die Mariendistel in Form von Mariendistelpulver, Mariendistel Tee, Mariendistelöl oder Mariendistel Tabletten oder Tinktur supplementiert werden.

Alternative Heilmittel gegen Migräne

Mutterkraut

Das wohl bekannteste Naturheilmittel gegen Migräne ist das Mutterkraut. Das in ihm enthaltene Parthenolid, sowie weitere Sesquiterpenlactone, Flavonoide und ätherische Öle sorgen für seine entzündungshemmende, krampflösende, fiebersenkende, beruhigende und verdauungsfördernde Wirkung. Des Weiteren kann Mutterkraut Schmerzen lindern.

Gerade dem Hauptwirkstoff Parthenolid wird eine Beeinflussung der Schmerz- und Entzündungsvorgänge im Gehirn und somit auch eine prophylaktische Wirkung gegen Migräne nachgesagt. Diverse klinische Studien konnten dies belegen.

Weitere Heilpflanzen

Andere Heilpflanzen die gegen Migräne helfen können sind:

  • Eukalyptus besitzt neben seiner befreienden Wirkung auf die Atemwege auch einen anregenden und belebenden Effekt, der die Konzentrationsfähigkeit und Durchblutung des Hirns fördert.
  • Eisenkraut fördert den Stoffwechsel und eine gesunde Nervenfunktion, weshalb es traditionell auch bei Migräne zum Einsatz kommt.
  • Hopfen: Den Bitterstoffen, Gerbstoffen und ätherischen Ölen des Hopfens wird eine beruhigende und ausgleichende Wirkung nachgesagt
  • Lavendel: Auch die beruhigende und entkrampfende, sowie schlaffördernde Wirkung des Lavendel hilft dabei, Migräneattacken zu mildern.
  • Weißdorn fördert die Durchblutung und lindert Arterienverkalkungen, was ihn zu einem hervorragenden Heilmittel gegen migränebedingte Durchblutungsstörungen macht.
  • Pfefferminze: Auch die Pfefferminze kann in Form von Tee oder Öl den Schmerz einer Migräneattacke mildern und die Nerven beruhigen. Man kann sie in Form von Pfefferminztee trinken oder Pfefferinzöl auf seinen Schläfen verteilen.
  • Pestwurz: Die spasmolytischen (entkrampfenden) Eigenschaften der Gewöhnlichen Pestwurz helfen auch Krämpfe des Gehirns zu mildern.
  • Weidenrinde: Das in Weidenrinde enthaltene Salicin wirkt als pflanzliches Schmerzmittel den miränebedingten Kopfschmerzen entgegen.